Was die Wirtschaft und der DB-Konzern für das Klima tun

Was die Wirtschaft und der DB-Konzern für das Klima tun

Der gesamte DB-Konzern macht sich für mehr Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit stark.

Globalisierung und Kapitalismus haben großen Wohlstand gebracht – zum Teil auf Kosten der Umwelt. Bei Verbrauchern hat das Umdenken längst begonnen, auch bei Politik und Unternehmen tut sich etwas.

Ohne lange Transportwege ist die Versorgung aller Menschen bei den heutigen Ernährungsgewohnheiten nicht mehr möglich, denn regionale Lebensmittel können nicht einmal ein Drittel der Weltbevölkerung ernähren – so lautet das Fazit einer internationalen Studie unter Leitung der finnischen Universität Aalto, die in der Fachzeitschrift „Nature Food“ erschienen ist. Fast überall müssen Lebensmittel über große Distanzen transportiert werden. So beträgt für 26 bis 64 Prozent die Entfernung zum Ort der Nahrungsmittelproduktion mehr als 1.000 Kilometer. Für die Umwelt sind das düstere Aussichten.


Güterzüge transportieren Konsumgüter mit bis zu 95 Prozent weniger CO₂-Emissionen als Flugzeuge. Quelle: DB Cargo AG

Schienengüterverkehr wird gefördert und attraktiver
Denn das Gütertransportvolumen wird weiter steigen. Doch wie können die wachsenden Warenströme bewältigt werden? Der Platz ist begrenzt, die Straßen sind voll. Da kann die Lösung nur lauten: mehr Verkehre auf die deutlich umweltfreundlichere Schiene verlagern, Straßen und Meere entlasten. Aktuell hat die Schiene in Deutschland nur einen Anteil von 18 Prozent am gesamten Güterverkehr. Um Verkehre zu verlagern und die Schiene für den Güterverkehr noch attraktiver zu machen, hat sich die Bundesregierung in einem umfangreichen Klimaschutzprogramm Ziele gesetzt:


Ziele und Maßnahmen des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung

  • Das klimaschädliche CO₂ wird ab 2021 besteuert.
  • Emissionen im Verkehr sollen bis 2030 um 40 bis 42 Prozent gegenüber 1990 verringert werden.
  • Erneuerbare Energien, die Bahn- und Elektromobilität hingegen sollen Förderungen erhalten.
  • Gemeinsam wollen der Bund und die Deutsche Bahn bis 2030 86 Milliarden Euro in Ausbau und Förderung des Schienennetzes investieren.


Der DB-Konzern baut für die Umwelt. Quelle: DB Cargo

Auch Unternehmen werden zunehmend für das Klima aktiv. Sie spüren Druck der Konsumenten. Die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert werden, spielt für Verbraucher eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Daher kann sich Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende von DB Cargo, eine Art Gütesiegel für den Transport von Waren vorstellen. Denn was nützt es, wenn ein Produkt zwar nachhaltig hergestellt wurde, aber beim Transport um die halbe Welt viel CO₂ verursacht?


„Ich träume davon, dass alle ein großes Umweltbewusstsein haben. Und dass wir, wenn wir im Supermarkt stehen, anhand eines Siegels erkennen, dass unser Müsli mit DB Cargo umweltfreundlich transportiert worden ist.“

Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende von DB Cargo
 

Schienengüterverkehr kann massiv dazu beitragen, die Klimaziele zu erfüllen. Noch werde die Schiene längst nicht ausgelastet. Das soll sich ändern. Ob mit eigenem Gleisanschluss oder ohne – jedem Unternehmen soll der Zugang zur Schiene ermöglicht werden. Damit die Rechnung aufgeht, sollen weitere Umschlagterminals gebaut werden – dort können Güter von der Straße auf die Schiene verladen werden. Diese Strategie der Verkehrsverlagerung geht einher mit hohen Investitionen in neue Technik, wie modulare Güterwagen und die Digitale Automatische Kupplung (DAK).


Der Schienenverkehrslärm wurde bis Ende 2020 halbiert. Quelle: DB Cargo AG

Ende-zu-Ende-Klimaschutz des DB-Konzerns
Der gesamte DB-Konzern setzt sich dem Klima zuliebe für eine starke Schiene ein. Mit über 150 Maßnahmen engagiert sich der DB-Konzern im Klima-, Natur- und Ressourcenschutz sowie im Lärmschutz. „Wir stellen uns der Aufgabe, die Mobilitätswende zu schaffen. Zugleich übernehmen wir Verantwortung für die Umwelt und unsere Gesellschaft: Wir stärken die Schiene in Deutschland, indem wir mehr Kapazitäten schaffen, Mobilität neu und grün denken – für das Klima, für die Menschen, für die Wirtschaft und für Europa“, erklärt Nikutta. „Dabei ist grün für uns weit mehr als eine Haltung. Es prägt unser Handeln.“

Auch mit Individuallösungen hilft DB Cargo Unternehmen wie beispielsweise binderholz dabei, mehr Verkehre von der Straße auf die Schiene zu holen.


Umweltfreundlicher geht es nicht: mit dem Fahrrad zum Zug. Quelle: DB Cargo AG

Anteil der Schienenlogistik in drei Jahren von 20 auf 40 Prozent erhöht
„Als Weltmarktführer in Brettsperrholz erzeugen wir ökologische Baumaterialien; da ist es förmlich geboten, dass wir auch den Transport ökologisch abbilden“, erklärt Martin Sigl, Logistikleiter von binderholz. „Wir haben uns deswegen die Frage gestellt, wo der Lkw wirklich nötig ist und wo wir auf die Schiene umstellen können. Und siehe da, es ist verdammt viel möglich: Zusammen mit DB Cargo konnten wir alte Werksgleise wie in Burgbernheim wieder in Betrieb nehmen. Auch haben wir bestehendes Wagenequipment adaptiert, sodass ab Frühjahr 2021 auf der Schmalspurbahn in das Zillertal der Güterverkehr zu unserem Sägewerk in Fügen problemlos möglich ist.“ Insgesamt konnten so die Schienenumschlagskapazitäten am Stammwerk verdoppelt und Tausende Lkw-Fahrten vermieden werden. Innerhalb von drei Jahren hat sich der binderholz-Bahnlogistik-Anteil von 20 auf 40 Prozent erhöht.


„Es reicht nicht, dass die Regierung Milliarden in die Schieneninfrastruktur investiert. Parallel dazu sollte sie auch in Equipment investieren, damit bestehende Strukturen stärker genutzt werden können. Aber vor allem müssen Unternehmen den Willen haben, Verkehre zu verlagern. Kreative und auch wirtschaftliche Lösungen findet man mit DB Cargo schnell.“

Martin Sigl, Logistikleiter binderholz


Köln-Dellbrück: Im 2,2 Tonnen schweren Zugsimulator lassen sich per Mausklick Schnee, Nebel oder Starkregen zuschalten. Quelle: DB Cargo AG