Damit die Lok nicht einfriert

Mann bei der Arbeit im Instandhaltungswerk Köln

Wintercheck bei DB Cargo

Wenn der Winter kommt, geht es unseren Lokomotiven nicht anders als den meisten Autos: Sie werden für die kalte Jahreszeit vorbereitet. Allein im Instandhaltungswerk Köln-Gremberg werden jedes Jahr rund 150 Loks winterfit gemacht.

 Damit die Lok nicht einfriert

Einige Arbeiten, die in den Hallen in Gremberg ausgeführt werden, erinnern tatsächlich ans Auto: Wenn zum Beispiel Frostschutz in die Scheibenwaschanlage gefüllt wird, die es auch bei einer Lok gibt: Satte 18 Liter Flüssigkeit passen hinein. Auch die Scheinwerfer inklusive Fernlicht werden überprüft, und natürlich müssen die Türgummis dicht sein. Auf den Ölstand, die Batteriesäure und die Heizung werfen die Techniker ebenfalls einen gründlichen Blick.

Damit enden dann aber schon die Gemeinsamkeiten mit dem Auto. Denn dessen Besitzer füllt im Winter weder den Vorrat an Streusand auf, noch fettet er den Stromabnehmer. Das ist auch einer der Gründe dafür, dass der Wintercheck einer Lok nicht in ein paar Minuten erledigt ist, sondern mit drei Stunden veranschlagt wird.

Dem Frost keine Chance

So wird bei der Lokomotive die Druckluftanlage entwässert, damit die Bremsen auch bei Temperaturen unter dem Nullpunkt einwandfrei funktionieren. Das Fett am Stromabnehmer sorgt ebenfalls dafür, dass nichts einfrieren kann. Loks, die im internationalen Verkehr unterwegs sind, haben bis zu vier verschiedene Stromabnehmer an Bord, zum Beispiel für die Oberleitungen in Italien, den Niederlanden und der Schweiz. Da gibt es auf dem 4,25 Meter hohen Dach der Maschinen einiges zu tun.

Nicht zuletzt muss die Sandstreuanlage dicht sein, damit nichts herausrieselt, wenn es nicht soll. Bis zu 300 Kilogramm Sand hat die Zugmaschine dabei, um glatte Schienen bei Bedarf griffig zu machen – meist beim Bremsen, aber auch beim Beschleunigen. Der Vorrat, der im Vergleich zur Gesamtmasse einer 90 Tonnen schweren Lok kaum ins Gewicht fällt, reicht je nach Witterung für bis zu 20.000 Kilometer.

Mehr als 20 unterschiedliche Güterloks werden in Köln-Gremberg gewartet. Die rund 200 Mitarbeiter im Instandhaltungswerk kümmern sich aber nicht nur um E-Loks. Sie arbeiten auch daran, bis zum Jahr 2020 nach und nach Güterwagen mit Flüsterbremsen aufzurüsten. Und sie verpassen älteren Dieselloks ein Chip-Tuning, damit sie weniger Kraftstoff verbrauchen.

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