DAK: Digitale Automatische Kupplung

Detailansicht digitale Kupplung

Die Digitale Automatische Kupplung DAK

Für ein neues Zeitalter des Schienengüterverkehrs.

 Das bringt die Digitale Automatische Kupplung mit sich

Mit der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) werden Güterwagen sowie deren Strom-, Daten- und Druckluftleitungen automatisch und ohne schwere körperliche Arbeit miteinander gekuppelt.

Das ‚Pilotprojekt zur Demonstration, Erprobung und Zulassung‘

Das deutsche Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat das „Pilotprojekt zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der DAK für den Schienengüterverkehr“ in Auftrag gegeben. Das von der Deutschen Bahn geführte Konsortium DAC4EU (Digital Automatic Coupling for Europe) testet derzeit in diesem Rahmen den Einsatz der DAK bei Güterwagen. Neben der DB und der DB Cargo sind fünf weitere Unternehmen beteiligt: die schweizerischen und die österreichischen Güterbahnen SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. DAS BMDV finanziert das Projekt während der Laufzeit von Juli 2020 bis Dezember 2022.

Neues Zeitalter des Schienengüterverkehrs

Im Schienengüterverkehr in Europa werden seit mehr als 100 Jahren fast ausschließlich Schraubenkupplungen verwendet. Sie werden vollständig manuell ge- und entkuppelt. Um die Wagen zu verbinden, wird ein rund 20 kg schwerer Bügel auf den Haken des nächsten Wagens gelegt. Die Kupplung wird dann durch Drehen an einem Schraubgewinde hinter dem Bügel gespannt. In Europa gab es mehrere Versuche, eine einheitliche automatische Kupplung einzuführen, zuletzt in den 1990er Jahren. Der Fokus lag nur auf dem reinen mechanischen Kuppeln und der Verbindung der Luftleitung.
Im Gegensatz dazu erweitert die DAK durch den Einsatz von Strom- und Datenleitung das betriebliche Einsatzspektrum erheblich. Die DAK führt zur breiten Digitalisierung des Güterverkehrs, weshalb der Nutzen und das wirtschaftliche Potenzial viel größer sind.
Allein DB Cargo kuppelt am Tag in Deutschland etwa 54.000 Wagen und Züge. Der gesamte europäische Schienengüterverkehr kommt sogar auf etwa 400.000 Kupplungsvorgänge am Tag.
Grundlage für eine flächendeckende Einführung der DAK ist ein abgestimmtes Vorgehen in Europa.

Digitale automatische Kupplung stärkt den Einzelwagenverkehr

Für die technische Erprobung sind zunächst zwölf Güterwagen mit Kupplungstypen von vier Herstellern ausgerüstet und getestet worden. Nach der Durchführung dieser technischen Tests wurde im September 2021 der DAK-Typ „Scharfenberg“ vom European DAC Delivery Programme ausgewählt. Das European DAC Delivery Programme unter dem Dach der EU Kommission ist die Heimat der europäischen Sektor-Initiative, um die europaweite Einführung der DAK anzubahnen.

Der DAC4EU Versuchszug mit bis zu 24 Wagen mit dem ausgewählten DAK-Typ fährt nun mehrere Monate durch Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie durch weitere EU-Länder. Die DAK wird dabei unter anderem im täglichen Einsatz in den Rangierbahnhöfen erprobt – deren Kapazität kann um bis zu 40 Prozent steigen. Unterm Strich ist die DAK ein wichtiger Baustein, um die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr um rund 70 Prozent und mehr zu steigern.

 

Weitere Informationen zum Projekt DAC4EU, zur Technik und den Prozessen, zum Testkonzept sowie zur Betriebserprobung erfahren Sie auf diesen Seiten.

Weitere Informationen zum European DAC Delivery Programme erhalten Sie auf dieser Seite.