Artikel: Mentor, Mutgeber, Möglichmacher
"Jede:r kann etwas erreichen – wenn man die richtigen Impulse bekommt." Ted Schiewelbein weiß, wovon er spricht. Der Fachreferent für Immobilien und Infrastruktur bei DB Cargo am Standort Seelze plant, organisiert, vermittelt, sei es mit externen Dienstleistern oder innerhalb des Konzerns. Doch sein Engagement endet nicht an der Bürotür. In seiner Freizeit setzt er sich mit voller Energie für junge Menschen in der Schwarzen Community in Hannover ein.
Von Duisburg nach Hannover – eine Vision wird Realität
2019 zog Ted nach seiner Ausbildung von Duisburg nach Hannover und fand schnell Anschluss an eine Vision: Junge Menschen zu stärken, fernab von Politik oder kultureller Repräsentation. „Ich wollte bewusst nicht in eine Opferrolle gedrängt werden“, sagt er. Stattdessen entschied er sich für Empowerment und für das Aufbauen von Perspektiven. Schon in Duisburg und während seines Studiums in Gelsenkirchen hatte er mit einem Berufskolleg zusammengearbeitet. Er organsierte für junge geflüchte Menschen Freitzeitaktivtäten und den Austausch mit Studierenden. Diese Idee brachte er mit nach Niedersachsen.

Ted Schiewelbein ist davon überzeugt, dass ein Ehrenamt nicht nur das Leben anderer, sondern auch das eigene positiv beeinflusst.
Junge Menschen stärken – Erlebnisse, die Mut machen
Heute zählt sein Verein BOLDLY e. V. Hannover über 20 aktive Mitglieder:innen. Die Gruppe organisiert Community-Events wie Podiumsdiskussionen oder Besuche in einem regionalen Fernsehstudio, Kunstvereine und Planung von diversen Freizeitaktiväten sowie Empowerments Workshops. Sie schafft Räume für Austausch, Orientierung und Selbstbewusstsein, ganz besonders für junge Erwachsene, die nicht automatisch den Weg an die Uni wählen. „Nicht jede:r muss studieren, auch eine Ausbildung kann der perfekte Start sein.“
Mit dem gleichen Gedanken hat Ted auch vor drei Jahren den Zukunftstag bei DB Cargo in enger Zusammenarbeit mit dem Standort Seelze ins Leben gerufen. Jugendliche begleiten ihn einen Tag lang durch seinen Arbeitsalltag, lernen den Bürokomplex Lister Dreieck kennen, fahren auf abgesperrter Strecke im Rangierbahnhof mit der Lok – und staunen. „Wenn man das Grinsen sieht, wenn sie beschleunigen dürfen, dann weiß man: Der Funke ist übergesprungen.“
Besonders stolz ist er auf kreative Formate wie den Kochworkshop im Black History Month und den Comic Workshop, Beispiele dafür, wie kulturelle Themen und Gemeinschaftsgefühl sich auf inspirierende Weise verbinden lassen. Im Jahr 2023 organisierte Ted gemeinsam mit der DB-Gastronomie und seinem Ehrenamtverein einen Poetry Slam mit schwarzen Künstlerinnen und Künstlern aller Altersgruppen. Für das leibliche Wohl sorgte die DB-Gastronomie in Zusammenarbeit mit einem lokalen westafrikanischen Restaurant aus Hannover: Gemeinsam bereiteten sie in der DB-Küche die Speisen zu und servierten sie den Gästen.
Dabei profitiert Ted auch beruflich von seinem Ehrenamt: „Man lernt unglaublich viel über Teamführung, Kommunikation und Organisation. Soft Skills, die auch im Job Gold wert sind.“
Engagement, das doppelt wirkt – unterstützt von der Deutsche Bahn Stiftung
Und wie können Kolleg:innen ihn unterstützen? „Ich freue mich einfach, wenn sich mehr Menschen selbst engagieren, in welcher Form auch immer.“ Denn Ehrenamt, davon ist er überzeugt, verändert nicht nur das Leben anderer, sondern auch das eigene.
Unterstützt wird dieses Engagement von der Deutschen Bahn Stiftung. Mit dem Programm „Ehrensache“ fördert sie seit 2016 ehrenamtliche Tätigkeiten von DB-Mitarbeitenden. Damit wird nicht nur Einsatz sichtbar gemacht, gemeinnützige Projekte in ganz Deutschland erhalten gezielte Unterstützung. Allein 2025 werden fast 300 Engagements gefördert.