Ein Schlüsselberuf für sichere Abläufe
Der Beruf des Wagenmeisters ist einer der zentralen Pfeiler, auf denen die Effizienz und Sicherheit im Schienengüterverkehr ruhen. Matthias hat 2021 diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen und sorgt seitdem dafür, dass alles reibungslos läuft, wenn Züge unterwegs sind. Als Schichtführer ist er sowohl für die Disposition seines Teams als auch für die Sicherheit der Züge verantwortlich.
„Wir prüfen jedes Fahrzeug auf Betriebssicherheit, bevor es auf die Strecke geht“, erklärt Matthias. „Das ist eine Aufgabe mit hoher Verantwortung, die nicht nur technische Fertigkeiten, sondern auch viel Erfahrung und ein feines Gespür für Details erfordert.“
Technik, Erfahrung und ein feines Gehör
Der Arbeitstag von Matthias ist im 3-Schicht-System eingeteilt. Als Wagenmeister prüft er unter anderem Bremsanlagen, Radsätze und Kupplungen auf ihre Funktionstüchtigkeit. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, die Bremsen auf ihre Wirksamkeit zu testen – dies erfolgt unter anderem mit einem speziellen Werkzeug, dem sogenannten Klanghammer.
„Mit dem Klanghammer kann man feine Risse oder gelöste Bremsen erkennen. Es ist ein bisschen wie ein musikalisches Instrument – das Gehör für diese Geräusche entwickelt man erst mit der Zeit“, sagt Matthias. „Je mehr Erfahrung man hat, desto schneller hört man Abweichungen, die auf einen möglichen Schaden hinweisen.“
Zwischen Digitalisierung und Praxiswissen
In den letzten Jahren hat sich der Beruf des Wagenmeisters durch moderne Technologien weiterentwickelt. Tablets ersetzen die klassischen Prüflisten, Bremsproben werden mittlerweile häufig per Funk ausgelöst. Darüber hinaus gibt es an großen Standorten wie Seelze Kamerabrücken, die auch schwer einsehbare Bereiche der Wagen überwachen.
Matthias ist Teil eines Pilotprojekts zur bildbasierten Schadensdiagnose, bei dem Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommt. Mithilfe von KI-Modellen sollen Schäden künftig schneller und gezielter erkannt werden.
„Die Digitalisierung hilft uns, effizienter zu arbeiten. Aber sie ersetzt nicht das Fachwissen vor Ort. Erfahrung bleibt unersetzlich“, erklärt Matthias.
Ein Beruf für Technikbegeisterte mit Weitblick
Um als Wagenmeister zu arbeiten, benötigt man nicht nur eine fundierte technische Ausbildung, sondern auch körperliche Belastbarkeit und die Bereitschaft, im Schichtdienst zu arbeiten. Matthias selbst hat eine Ausbildung zum Landmaschinenmechatroniker absolviert und ist 2020 bei DB Cargo als Quereinsteiger gestartet.
„Man braucht ein gutes Auge, eine ruhige Hand und die Fähigkeit, auch bei Zeitdruck einen klaren Kopf zu bewahren. Wer mit Technik umgehen kann und gerne Verantwortung übernimmt, wird hier viel Freude an der Arbeit haben“, sagt Matthias.
Steckbrief:
Wie ich zu DB Cargo gekommen bin:
„Nach dem Abitur habe ich ein Jahr in Australien verbracht, viel mit Maschinen gearbeitet und dort meine Technikbegeisterung weiterentwickelt. Zurück in Deutschland habe ich eine Ausbildung zum Landmaschinenmechatroniker gemacht. Als ich dann 2020 auf DB Cargo gestoßen bin, war schnell klar: Das ist der richtige Weg für mich.“
Was mich an meinem Beruf besonders reizt:
„Für mich ist es besonders wichtig, dass meine Arbeit einen echten Mehrwert für die Gesellschaft schafft. In der Landwirtschaft habe ich dazu beigetragen, dass Maschinen reibungslos laufen, und jetzt sorge ich dafür, dass der umweltfreundlichere Transport auf der Schiene sicher und effizient funktioniert. Das ist mehr als nur ein Job – es ist ein bedeutender Beitrag zur Wertschöpfungskette.“
Mein Tipp für Einsteiger:
„Der Schichtdienst ist anspruchsvoll, und man muss wetterfest sein. Aber wer ein gutes Auge für Technik hat und die Bereitschaft mitbringt, Verantwortung zu übernehmen, wird in diesem Beruf gut aufgehoben sein. Offenheit für Neues und eine echte Anpacker-Mentalität helfen, sich hier weiterzuentwickeln.“
Social Media – Nähe schaffen, den Beruf sichtbar machen
Neben seiner Arbeit als Wagenmeister ist Matthias auch auf Social Media aktiv und gibt dort regelmäßig authentische Einblicke in seinen Berufsalltag. Als Teil einer neuen Generation von Eisenbahner:innen nutzt er diese Plattformen, um den Wagenmeister-Beruf greifbarer zu machen und mehr Menschen für das Thema zu begeistern.
„Viele Menschen wissen gar nicht, was genau ein Wagenmeister macht und welche Verantwortung dahintersteckt. Mit meinen Beiträgen möchte ich zeigen, wie vielseitig und wichtig der Beruf ist. Wenn ich dazu beitragen kann, das zu ändern, freue ich mich“, erklärt Matthias.
Ob durch spontane Einblicke in die Arbeit, detaillierte Erklärungen zu technischen Abläufen oder einfach ein kurzer Blick hinter die Kulissen des Arbeitsalltags – Matthias nutzt Social Media, um den Beruf des Wagenmeisters sichtbarer zu machen und auch junge Menschen für die Arbeit bei DB Cargo zu interessieren.
„Es geht mir nicht darum, mein Leben zu inszenieren, sondern einfach authentische Eindrücke zu vermitteln“, sagt er.
Dies könnte Sie auch interessieren