Erfolgsgeschichte Fernost

Blauer Güterzug auf dem Weg durch ein kahles asiatisches Gebirge

Erfolgsgeschichte Fernost

Im elften Jahr ist DB Cargo nun auf der Neuen Seidenstraße unterwegs, mit ständig steigenden Volumina. Und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht.

Der transeurasische Korridor ist eines der interessantesten Globalisierungsprojekte der Welt – auch für die Eisenbahn. „China baut die Schiene massiv aus, auch um die Klimafolgen des Straßenverkehrs einzudämmen“, sagt Dr. Carsten Hinne Senior Vice President Corridor Development China bei DB Cargo AG. Die Güterbahn will an diesem Wachstum teilhaben und ihre Transportkapazität weiter erhöhen. Aus einem Güterzug im Jahr 2008 sind mittlerweile mehrere wöchentliche Verbindungen zwischen verschiedenen Industriezentren in China und Europa geworden. „DB Cargo hat zuletzt etwa 85.000 Standardcontainer (TEU) jährlich befördert. 2020 wollen wir die 100.000 TEU-Marke knacken“, so Hinne. 

China treibt die „One Belt, One Road“-Initiative mit Milliardeninvestitionen auch in den Zielländern voran, um seinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss auszuweiten. So ist Griechenlands größter Hafen Piräus schon seit 2008 in chinesischer Hand und Sri Lanka überließ China im Gegenzug für einen Schuldenerlass den Hafen Port of Colombo.

Bei der Bundesregierung mischen sich deshalb Freude und Skepsis. „Es geht da um sehr starke nationale Interessen der Chinesen. Wir nehmen aber alle Wege auf, die mehr Chancen bieten als Einschränkungen“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vergangenen Monat auf der Münchner Messe transport logistic. Die Weltbank wägt in einer aktuellen Studie die Vorteile und Risiken für ärmere Länder ab, die sich an der Neuen Seidenstraße beteiligen wollen: So könnten die Transportprojekte den Handel fördern und die Armut verringern. Infrastrukturkosten könnten jedoch die öffentliche Verschuldung steigern und bei manchen Ländern höher liegen als der Nutzen. Zudem mahnt die Weltbank mehr Transparenz bei der Ausschreibung und Vergabe öffentlicher Aufträge in diesem Zusammenhang an.

Aus Sicht der Kunden bieten die Güterzüge von und nach China Vorteile: Mit im Schnitt 14 bis 16 Tagen Fahrzeit geht es per Bahn schneller als per Schiff, zudem günstiger als per Luftfracht – klimafreundlich noch obendrein. Immer mehr Unternehmen wissen das zu schätzen.
 

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Carsten Hinne

Senior Vice President, Korridorentwicklung China/Eurasischer Korridor, Geschäftsführer (Chairman), DB Cargo Eurasia GmbH