Verkehrsverlagerung auf die Schiene: Nachhaltig mehr bewegen

Verkehrsverlagerung auf die Schiene: Nachhaltig mehr bewegen

Der Heilbronner Recycling-Spezialist RUZ Mineralik GmbH erweitert seinen Gleisanschluss.

Das Prinzip der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist ziemlich simpel: Produkte werden möglichst optimal genutzt und anschließend wiederverwertet. Bestes Beispiel dafür: Bauschutt. Jährlich fallen davon allein in Deutschland über 80 Millionen Tonnen an. Doch statt diese zu entsorgen oder zu deponieren, lassen sich aus dem vermeintlichen Abfall neue Roh- und Baustoffe recyceln. Genau hier setzt RUZ Mineralik an. Das Heilbronner Unternehmen ist darauf spezialisiert, mineralische Produkte und Abfälle aufzubereiten, um diese anschließend wieder dem Rohstoffkreislauf zuzuführen.

Umstieg von Straße auf Schiene auch ökonomisch vorteilhaft

Um das Recycling von Schüttgütern nachhaltiger zu gestalten, setzt RUZ Mineralik jetzt noch stärker auf die Schiene und hat dafür seinen Gleisanschluss inklusive Weichenanschluss um 300 Meter erweitert. Nach erfolgreichen Probetransporten ging der erweiterte Gleisanschluss im August offiziell in Betrieb. Jochen Entenmann, Leitung Gleisbaustoffe bei RUZ Mineralik, erklärt die Beweggründe: „Bei einer siebenstelligen Tonnage an mineralischen Abfällen und Produkten, welche jährlich von uns bewegt wird, ergab sich zwangsläufig die Frage nach der Optimierung der bisherigen Transportwege. Aufgrund chronisch verstopfter Straßen, der schnellen Umschlagsmöglichkeiten großer Materialmengen sowie natürlich aus Umweltaspekten ist die Schiene für uns optimal und birgt sehr großes Zukunftspotenzial.“

Markus von Olnhausen, Geschäftsführer von RUZ Mineralik, Jochen Entenmann, Leitung Gleisbaustoff, und Timo Kohl, Leitung Logistik, zeigen den Kolleginnen von DB Cargo den neuen Gleisanschluss. 



Insbesondere für Destinationen in größerer Entfernung erweist sich der Umstieg von der Straße auf die Schiene für RUZ als vorteilhaft – und das sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Deshalb sollen künftig insbesondere überregionale Materialströme verschiedenster Produkte innerhalb Deutschlands und im angrenzenden Ausland über den Gleisanschluss abgewickelt werden. Aber auch Schienenverbindungen im Nahbereich würden fortan immer mehr in den Fokus von RUZ Mineralik rücken.

Neuer Gleisanschluss gibt mehr Kapazität in der Logistik

In Zahlen heißt das: Seit der Inbetriebnahme des erweiterten Gleisanschlusses konnte RUZ Schlagkraft und Transportkapazitäten deutlich steigern, so Markus von Olnhausen, Technischer Geschäftsführer: „In den ersten beiden Monaten nach Inbetriebnahme der Gleiserweiterung war es möglich, circa 15.000 Tonnen mehr zu verladen und zu transportieren. Geplant ist ein zusätzliches Transportvolumen von 100.000 bis 150.000 Tonnen pro Jahr.“ Zum besonderen Vorteil hinsichtlich der Mehrmengen avancieren dabei die äußerst flexiblen Umschlagmöglichkeiten: „Wir können praktisch sämtliche für Schüttgüter einsetzbaren Waggonarten abfertigen – egal, ob Trichterwagen, Seitenkippwagen, Flachwagen oder sonstige offenen Güterwagen, wir sind bestens gewappnet“, ergänzt Jochen Entenmann. 

Die Einladung von RUZ, sich den Gleisanschluss vor Ort anzusehen, nahm DB Cargo gerne an. So konnten sich die Mitarbeitenden aus den Bereichen Vertrieb und Produktion selbst ein Bild des Geländes und des neuen Gleisanschlusses machen. „Die Gleisanschlusserweiterung ermöglicht es RUZ, zukünftig mehr Mengen über die klimafreundliche Schiene zu transportieren. Gleichzeitig ist eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die klimafreundliche Schiene unerlässlich, um unsere bundesweiten Klimaziele zu erreichen. Wir freuen uns über die Erweiterung des Gleisanschlusses und dieses Bekenntnis zur Schiene“, sagt Claudia Heiduk, Kundenberaterin Regional Sales Stuttgart/Mannheim. „Wir als DB Cargo wollen unseren Kunden bei diesem Vorhaben tatkräftig unterstützen und die bereits bestehende gute Zusammenarbeit weiter ausbauen." 

Ausgezeichnet: DB-Umweltprädikat für RUZ Mineralik


Ehre, wem Ehre gebührt: Lieferanten, die die Beschaffungsstrategie der Deutschen Bahn besonders nachhaltig und erfolgreich unterstützen, werden alle zwei Jahre mit dem DB-Lieferantenprädikat ausgezeichnet. In diesem Jahr ging die Auszeichnung in der Kategorie Umwelt an die RUZ Mineralik GmbH. Als langjähriger Partner des DB-Konzerns unterstützt das Heilbronner Unternehmen die Deutsche Bahn maßgeblich bei ihrem Ziel, die Kreislaufwirtschaft und das Recycling in der Infrastruktur zu stärken – insbesondere bei der Altschotter-Aufbereitung, mit der RUZ zum nachhaltigen Ressourcenmanagement beiträgt. Aktuell sind dank der Materialaufbereitung von RUZ CO2-Einsparungen von bis zu 80 Prozent im Vergleich zum Einsatz von Primärbaustoffen möglich.