Zur Klimaneutralität mit mehr Schienenverkehr
Deutschland braucht eine starke Schiene. Ein nachhaltiger und effizienter Verkehrsträger ist heute wichtiger denn je: Aktuell verursacht der Verkehrssektor rund 20% der Emissionen in Deutschland – dabei will Deutschland bis 2045 klimaneutral werden. Das bedeutet auch für den Verkehrssektor eine Reduktion der Emissionen auf voraussichtlich Null. Das aber gelingt nur, wenn die Eisenbahn eine stärkere Rolle als bisher einnimmt.
Die vereinbarten Emissionsziele stellen Politiker und Unternehmer vor große Herausforderungen. Dabei werden Handelsströme und Güterverkehr auch in Zukunft weiter wachsen – in Deutschland um rund 40 Prozent bis zum Jahr 2030 gegenüber 2010, prognostiziert die Bundesregierung
Der Masterplan für unsere Klimaziele
Wer daher die vereinbarten Klimaziele erreichen will, kommt an einem starken Schienengüterverkehr nicht mehr vorbei. Das steht seit Jahren fest. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht daher Unterstützung für die Schiene vor. Auch der Masterplan Schienengüterverkehr aus dem Jahr 2017 soll die Bahn unterstützen und Wettbewerbsnachteile ausgleichen. Seit 2021 hat die Bundesregierung eine CO2-Steuer für den Verkehrssektor eingeführt. Dies gilt als volkswirtschaftlich kosteneffizientester Weg, um Klimaziele zu erreichen, und stärkt zugleich den Schienengüterverkehr mit seiner relativ geringen Klimabelastung.
Dabei gibt es für das System Schiene gegenüber der Straße immer noch viele Nachteile. Der Markt ist schwierig und volatil. Veränderte Handelsströme setzen der Bahn zu. Sinkende Treibstoffpreise sorgen dafür, dass der Lkw billiger bleibt. Und die Infrastruktur platzt schon heute aus allen Nähten. Bis 2030 wollen der Bund und die Deutsche Bahn daher 86 Milliarden Euro investieren, um das Schienennetz zu erneuern. Von den dadurch möglichen höheren Kapazitäten im Netz könnte der Schienengüterverkehr deutlich profitieren. Mit einer Stärkung des Kombinierten Verkehrs und des Einzelwagenverkehrs als Alternative zum Lkw will die Bundesregierung zudem mehr Verkehr auf die Schiene bringen.
CO2-Sieger im Vergleich trotz Herausfordeungen
Trotzdem steht die Bahn für ein starkes Konzept: Das europaweite Netzwerk mit tausenden von Zugangspunkten und Landesgesellschaften und Partnerbahnen vor Ort sorgt heute schon dafür, dass fast 60 Prozent der Verkehrsleistungen für unsere Kunden paneuropäisch erbracht werden.
Hinzu kommt der wohl wichtigste Aspekt, die Nachhaltigkeit: DB Cargo bietet mit dem Schienengüterverkehr klare CO2-Vorteile. Im Vergleich emittiert ein Zug je Frachttonne auf dem Kilometer 80% weniger CO2 als ein Lastwagen.
Dennoch hat DB Cargo zu wenig vom Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre profitieren können. Unterstützung kommt nun von oberster Stelle. „Deutschland wird seine Klimaziele nur erreichen, wenn es im kommenden Jahrzehnt gelingt, massiv Verkehr auf die Schiene zu verlagern“, sagte DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz