Im Blickpunkt: Was macht eigentlich ein Ausbilder für Eisenbahner:innen im Betriebsdienst?

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Im Blickpunkt: Was macht eigentlich ein Ausbilder für Eisenbahner:innen im Betriebsdienst?

Peter Distlberger im Porträt.

Es gibt unzählige Berufe, ohne die kein Zugbetrieb denkbar ist, ob im Personen- oder Güterverkehr. Weit vorne steht dabei der „Eisenbahner im Betriebsdienst“ (EIB), vor allem die Fachrichtung „Lokführer:innen und Transport“. Doch bevor diese in den Dienst auf der Schiene einsteigen können, stehen drei Jahre Ausbildung an. Und hier kommt Peter Distlberger ins Spiel. Als Ausbilder für den EIB ist er dafür zuständig, top ausgebildete Lokführerinnen und Lokführer für den Führerstand fit zu machen. Und das bereits seit 2004.

Mit Kompetenz und Leidenschaft am Werk

Die genaue Bezeichnung des Jobs lautet „Auszubildenden-Fachkoordinator“, ein wahres Wort-Ungetüm. Doch was trocken klingt, ist im Alltag höchst abwechslungsreich. Nicht nur, weil Distlberger noch weitere Stellen bei DB Cargo besetzt: „Neben meiner Tätigkeit als Ausbilder bin ich unter anderem Fachtrainer im allgemeinen Betriebsdienst, Prüfer im allgemeinen Betriebsdienst und ehrenamtlicher Prüfer bei der Industrie- und Handelskammer“. Man hört es bei diesen Aufgaben bereits heraus: Peter Distlberger weiß, wie der Hase läuft und gibt sein Wissen an vielen Orten weiter.

Steckbrief: Peter Distlberger
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Peter Distlberger

Wie ich zu DB Cargo gekommen bin:
Nach meiner Ausbildung als Raumausstatter bin ich 1986 zur Deutschen Bahn gekommen – als Quereinsteiger! Bis 2004 habe ich in verschiedenen Funktionen gearbeitet, zum Beispiel als Rangierarbeiter, Bergmeister, Rangierleiter und Lokrangierführer. Seit 2004 bin ich Azubifachkoordinator und werde den Job bis zu meiner Rente weiterführen.

Das sind die Herausforderungen des Jobs:
Ich möchte, dass jeder Auszubildende nach den drei Jahren die Prüfung besteht und als Eisenbahner:in im Betriebsdienst aus der Ausbildung rausgeht. Das ist eine große Herausforderung und Verantwortung. 

Wie ich mich von der Arbeit entspanne:
Ich fahre leidenschaftlich gerne Rad und entspanne bei der Gartenarbeit im Schrebergarten. Ich bin also auch in meiner Freizeit gerne an der frischen Luft. 

Das Erfolgsrezept: Die Zukunft im Blick haben

Und mit dieser geballten Fachkompetenz, gepaart mit Leidenschaft für den Eisenbahnbetrieb ist er der richtige Mann am richtigen Platz. Und dies erwartet er auch von seinen Azubis: „Wer sich für den Beruf als Eisenbahner:in im Betriebsdienst entscheidet, sollte vor allem viel Leidenschaft mit- und einbringen“ – und damit meint er nicht nur sich und seine Berufung, sondern auch die der Auszubildenden. Aber damit hören die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung nicht auf: „Wer die Ausbildung als Eisenbahner:in im Betriebsdienst startet, sollte schon bei der Planung von A bis Z denken und nicht schon bei B aufhören“, so Distlberger. Denn es geht bei der Ausbildung bei Weitem nicht nur um die Arbeit in der Lok und wie sie von A nach B bewegt wird.

Erfahrung und Neugier gehören dazu

Dabei bildet er nicht nur klassische „Lokführer:innen“ aus: „Nach der Ausbildung können die Absolvent:innen beispielsweise auch als Zugdisponent:in eingesetzt werden. Wer noch mehr aus seiner Karriere bei der DB Cargo rausholen möchte, kann sich fortbilden und spannende weitere Tätigkeitsfelder erschließen“, so Distlberger. Er selbst hat diese Angebote gerne wahrgenommen und sich durch Fleiß und die erwähnte Leidenschaft seinen Weg bei DB Cargo geebnet: „Als Ausbilder brauche ich natürlich nicht nur mein Fachwissen und den Erfahrungsschatz meiner Jahre im Betrieb, sondern auch Fortbildungen, zum Beispiel habe ich den Ausbilderschein (AdA) bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt und durch innerbetriebliche Fortbildungen mein Wissen erweitert.“

Theorie und Praxis: die Mischung macht´s

Neben der theoretischen Arbeit mit den Auszubildenden steht auch der praktische Unterricht ganz oben auf der Agenda von Distlberger. Besonders im ersten Lehrjahr ist er mit den Schülerinnen und Schülern draußen „im Gelände“ und an der Lok. „Dies gehört auch dringend neben der Theorie dazu“, so der erfahrene Ausbilder. „Dabei ist das Wetter völlig nebensächlich, bei der täglichen Arbeit nach der Ausbildung scheint auch nicht immer die Sonne“. Und der positive Nebeneffekt ist, dass Peter Distlberger dabei mit seinem guten Gespür schon erkennen kann, wer die Leidenschaft für den künftigen Beruf mitbringt. Denn als Ausbilder ist nichts schöner als engagierte Schüler:innen, die anschließend ihren Weg gehen.