Pasta, aber pronto!

Roter Teller mit Pasta in Tomatensoße auf rotem Tischtuch

Pasta, aber pronto!

In der COVID-19-Krise stellen die Verbraucher den Lebensmitteleinzelhandel und damit auch die Logistiker vor spannende Herausforderungen.

Italienische Pasta ist schon in normalen Zeiten begehrt und jetzt als haltbares Lebensmittel besonders stark nachgefragt. Man kann Hamstern für irrational halten, aber leergeräumte Regale im Supermarkt sehen nicht nur traurig aus, sie senden auch das falsche Signal. Dabei sind die Nudeln gar nicht knapp, wie der „Pasta-Express“ zeigt.

Gerade sind 300 Paletten mit insgesamt rund 400.000 Packungen Spaghetti, Penne und Fusilli der ALDI-Eigenmarke Cucina aus der Nähe von Neapel nach Nürnberg gebracht worden. Von dort verteilt DB Schenker die Paletten an zehn ALDI-Regionalgesellschaften, die wiederum zusammen mehr als 650 Filialen des Discounters beliefern. Und einen Tag später stehen die Packungen schon im Laden. „Für Hamsterkäufe von Nudeln gibt es nach wie vor keinen Anlass“, betont deshalb Andreas Kremer, Director Supply Chain Management bei ALDI SÜD.

Weitere 200 Paletten sollen kurzfristig folgen. Damit sind allein zehn Güterwagen von DB Cargo voll mit Pasta auf dem schnellsten Weg von Süditalien nach Deutschland gebracht worden, ohne Probleme an den Grenzen. Der Zug soll vier Wochen lang Extra-Nachschub liefern. Auf dem Rückweg nimmt er dann übrigens Verpackungsmaterial mit, das aus Skandinavien stammt.

Die Bahn spielt damit eine ihrer größten Stärken aus: große Mengen mit relativ wenig Menschen zu bewegen. Und sie beweist, dass die Lieferketten auch Belastungen standhalten, die sogar jene des Weihnachtsgeschäfts übertreffen. Dass die Nudelmaschinen in Italien derweil auf Hochtouren laufen, hilft dem wirtschaftlich traditionell schwächeren Süden des Landes, während der Norden schwer von der Covid-19-Pandemie betroffen ist. Die Region Kampanien, deren Hauptstadt Neapel ist, verzeichnet dagegen aktuell weniger Infektionen als das von der Einwohnerzahl her vergleichbare Hessen.

Damit könnte die Covid-Krise am Ende dem Schienengüterverkehr nicht nur einen kurzfristigen, sondern sogar dauerhaften Schub verleihen: „Unsere Kunden stellen bestehende Lieferketten in einer solchen Situation natürlich infrage. Wie können Lieferketten zukünftig besser abgesichert werden? Hierbei spielt die Schiene eine zunehmend wichtige Rolle. Wenn wir mit Leistung und Zuverlässigkeit in dieser Krise überzeugen, werden wir die gewünschten Verlagerungseffekte von der Straße auf die Schiene auch nachhaltig sehen“, sagt Stephan Sulser, Vertriebsleiter Consumer Goods, Pulp&Paper bei DB Cargo.

Nehmen Sie jetzt Kontakt mit unserem Experten auf.

Stephan Sulser

Leiter Vertrieb Consumer Goods, Pulp&Paper Vertriebsbereich Logistics Sales