Fast vierzig Jahre hat das Relais-Stellwerk am Chemiestandort Schkopau (Sachsen-Anhalt) zuverlässig seine Dienste getan. Dennoch wurde es Zeit für eine Erneuerung: Mit einem Millionenaufwand hat die Dow Olefinverbund GmbH das 1983 errichtete Stellwerk modernisiert. Das Stellwerk funktioniert nun vollelektronisch und ermöglicht einen modernen und effizienten Anschluss des Chemiestandortes an den europäischen Güterverkehr. Von Norden aus ist nun eine direkte Bahn-Zufahrt möglich.

Neben Dow, die den Großteil des Transportvolumens stellen, verladen auch weitere Chemiepark-Unternehmen hier ihre Produkte. Im Jahr 2019 wurden insgesamt mehr als eine Million Tonnen chemischer Produkte über die Schienen des Areals bewegt – Tendenz steigend. Dazu kamen 3,2 Millionen Tonnen Braunkohle für das Schkopauer Kraftwerk, betrieben von Uniper.

Gestiegene Anforderungen und mehr Verkehre

Mit dem steigenden Transportvolumen waren in den letzten Jahren auch die Anforderungen an die Bahntechnik immer weiter gestiegen. Diese können nun erfüllt werden: Mit dem neuen Stellwerk lassen sich insgesamt 66 Signale und 61 Weichen per Mausklick steuern. Dazu wurden in nur einjähriger Bauzeit 103 Kilometer Kabel verlegt, zehn Weichen modernisiert und die Elektronik komplett erneuert.

„Die Modernisierung des Stellwerks ist eine wichtige Investition in die Infrastruktur und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes“, erklärt Dow-Geschäftsführer Christoph Maier. „Sie wird auch dabei helfen, den Verkehr zukünftig noch stärker von der Straße auf die Schiene zu verlagern und so die Umwelt zu schonen.“

Und Dr. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende von DB Cargo und Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn AG, fügt hinzu: „DB Cargo und Dow sind seit über 22 Jahren Partner auf der Schiene. Unsere Tochter MEG (Mitteldeutsche Eisenbahn GmbH) hat für Dow in dieser Zeit über 167 Millionen Tonnen Güter befördert. Mit dem neuen elektronischen Stellwerk ist der wichtige Chemiestandort Schkopau nun optimal an die umweltfreundliche Schiene angebunden.“