Nachhaltige Logistik für Automobilhersteller

Nachhaltige Logistik für Automobilhersteller

Auch die Art und Weise, wie Fahrzeuge transportiert werden, spielt für die Umwelt eine entscheidende Rolle.

Im Interview stellt Kai Birnstein, Leiter Komponenten bei der DB Cargo Logistics GmbH, klar: Auch die Art und Weise, wie Fahrzeuge transportiert werden, spielt für die Umwelt eine entscheidende Rolle.

Herr Birnstein, welche Rolle spielt heute das Thema Nachhaltigkeit in der Logistik der Automobilhersteller?

Neben umweltfreundlichen Fahrzeugen wird die nachhaltige Produktion für die ganze Branche immer wichtiger. Der Logistikbereich kann dazu insbesondere durch die Verlagerung von Straßentransporten auf die Bahn als nachhaltiges Verkehrsmittel signifikante Beiträge leisten. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen bei allen Beteiligten auch interne Prozesse angepasst werden – die Bereitschaft dafür ist bei allen spürbar.

Kai Birnstein ist Leiter Komponenten bei der DB Cargo Logistics GmbH.
Kai Birnstein ist Leiter Komponenten bei der DB Cargo Logistics GmbH.


Welche Verkehre könnten verlagert werden?
Im Outbound-Bereich der Automobilhersteller ist in den vergangenen Jahren bereits nachhaltig an der Steigerung des Bahnanteils gearbeitet worden. Entladepunkte, die an das Gleisnetz angebunden sind, werden zu großen Teilen auch per Bahn mit Fahrzeugen beliefert. So bringen vor allem Ganzzüge Neufahrzeuge aus den Werken in den Export. Wir generieren aber weiteres Wachstum durch gesamtheitliche Konzepte – dafür bauen wir unsere Hubs und Netzzugangspunkte kontinuierlich aus und integrieren Einzelwagen in unsere Systeme. Beim Inbound wiederum sind Verlagerungen schwieriger, weil viele Zulieferer keinen eigenen Gleisanschluss haben. Aber Volkswagen fragt zunehmend multimodale Lösungen an und nutzt häufig als Erster neu geschaffene Zugangspunkte zu unserem Automotive-Netzwerk.

Was bedeutet das für das Verhältnis zwischen dem Volkswagen Konzern und DB Cargo?
Mein Eindruck ist: Bei künftigen Aufträgen geht es nicht mehr nur um Ausschreibung von verschiedenen Verkehren, sondern darum, Gesamtlösungen zu entwickeln. Dabei kommt es auf ein gutes partnerschaftliches Verhältnis an, bei dem der OEM (Original Equipment Manufacturer) in gemeinsamen Arbeitsgruppen mit dem Dienstleister Lösungen entwickelt.