Das ABC des Güterverkehrs: UIC-Codex

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Das ABC des Güterverkehrs: UIC-Codex

Was steckt hinter dem Code?

Viele kennen sie, für viele sind sie selbstverständlich: die geheimnisvollen Zahlen und Codes auf den Seiten der Güterwagen. Doch wer kennt eigentlich ihre genaue Bedeutung?

Was ist der UIC-Code?

Diesen Zahlen liegt ein bestimmtes System zugrunde: den UIC-Codex. Die Abkürzung UIC stammt von der französischen Bezeichnung Union Internationale des Chemins de fer, zu Deutsch „Internationaler Eisenbahnverband“. Dieser Verband schließt seit 1922 Einsenbahnunternehmen zusammen und führte auch gemeinsame Standards ein. So zum Beispiel die allseits bekannten Wagennummern.

Was sind die UIC-Wagennummern?

Die UIC-Wagennummerermöglicht eine eindeutige Identifizierung von Güter- und auch Reisezugwagen. Die zwölfstellige Nummer beinhaltet wichtige Schlüsseldaten für den Eisenbahnverkehr. Die einzelnen Stellen haben folgende Bedeutung: 

Das Austauschverfahren

Seit 1922 besteht zwischen den europäischen Eisenbahn-Unternehmen ein Abkommen über die technischen Bedingungen für international einsatzfähige Güterwagen: das Regolamento Internazionale Veicoli, kurz RIV. Es wurde am 1. Juli 2006 durch den Allgemeinen Vertrag für die Verwendung von Güterwagen (AVV) abgelöst. Die Abkürzung RIV wird jedoch weiterhin im UIC-Code verwendet und darf von Wagen, die diese Bedingungen erfüllen, getragen werden. Alle RIV-Wagen sind bestimmten Zahlengruppen zugeordnet, die etwas über die Verwendung, den Eigentümer und die Radsätze aussagen. In unserem Foto steht die 31 zum Beispiel für einen bahneigenen Wagen mit Drehgestellen im grenzüberschreitenden Verkehr im RIV-Gebiet.

Der Ländercode 

Mit dem UIC-Ländercode wird das Herkunftsland eines Schienenfahrzeugs festgelegt. Der Code wird vom UIC vergeben und in einem Merkblatt veröffentlicht. Deutschland trägt zum Beispiel den Code 80.

Die Gattungskennzahlen

Die Gattungskennzahlen, fünfte bis achte Stelle der Wagennummer, sagen etwas über die technischen Eigenschaften eines Wagens. Sie setzen sich aus einem oder mehreren „Gattungsbuchstaben“ (oder Hauptzeichen, Großbuchstaben) und einem oder mehreren „Kennbuchstaben“ (oder Nebenzeichen, Kleinbuchstaben) zusammen. Diese werden nach einer festgelegten Tabelle in Zahlen ausgedrückt. Bei unserem m2 -Wagen handelt es sich um einen Sonderwagen. Diese tragen den Buchstaben U und die Ziffer 9. Das kleine a steht für 4 Radsätze und das s dafür, dass der Wagen zugelassen ist für Züge bis 100 km/h.

Die Ordnungsnummer

Die neunte bis elfte Stelle ist die fortlaufende Nummerierung von Wagen derselben Bauart. Einfach ausgedrückt: Alle Wagen dieser Bauart sind durchnummeriert. Innerhalb der einzelnen Wagengattungen werden für Güterwagenbauart eine oder mehrere Nummerngruppen zugeteilt. In unserem Beispiel ist dieser Wagen die Nummer 55.

Die UIC-Wagennummer des multifunktionalen Güterwagens m² von DB Cargo.

Die Selbstkontrollziffer

Die Kontrollziffer des UIC-Codes erleichtert die Überprüfung der Richtigkeit des Codes, insbesondere für Personen, die ihn beispielsweise in einen Computer eingeben. Sie wird nach dem Luhn-Algorithmus berechnet und im Code durch einen Bindestrich abgetrennt dargestellt. Dieser Algorithmus verwendet eine spezielle Methode zur Prüfsummenberechnung, um Fehler bei der Eingabe zu erkennen und zu vermeiden.