Artikel: Generalsanierung Hamburg–Berlin: DB Cargo sichert Lieferketten trotz Umleitungen
Generalsanierung Hamburg–Berlin: Eine Herausforderung für den Güterverkehr
Seit dem 1. August 2025 ist die Bahnstrecke Hamburg–Berlin für eine umfassende Generalsanierung gesperrt. Bis zum 30. April 2026 wird der 278 Kilometer lange Korridor in drei Bauabschnitten modernisiert. Damit ist eine der wichtigsten Achsen im deutschen Bahnnetz zeitweise nicht befahrbar – sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr.
Für DB Cargo bedeutet das eine besondere Herausforderung: Rund 200 Güterzüge pro Woche nutzen normalerweise diese Verbindung Richtung Hamburger Hafen. Ein Ersatzverkehr wie im Personenverkehr ist im Schienengüterverkehr nicht umsetzbar – zu groß sind die Mengen und logistischen Anforderungen.
Umleitungen und Zusatzmaßnahmen im Einsatz
Um die Versorgung der Kunden auch während der Sperrung bestmöglich sicherzustellen, hat DB Cargo drei Umleitungsstrecken geplant. Diese führen zu Umwegen von 70 bis 190 Kilometern pro Zug.
Damit Transporte dennoch durchgeführt werden können, wurden mehrere Maßnahmen vorbereitet:
- Schulung der Lokführer für die neuen Routen
- Zusätzliche Lokomotiven und Wagen sowie personelle Verstärkung im Betrieb
- Individuelle Versorgungskonzepte für Kunden mit Gleisanschluss an der betroffenen Strecke
Die umfassende Vorbereitung hat sich gelohnt! Abgesehen von einzelnen Startschwierigkeiten sind die Konzepte belastbar und funktionieren.
Investition in die Zukunftsfähigkeit der Schiene
Die Generalsanierung ist für die DB mit erheblichem Aufwand und Mehrkosten verbunden. Gleichzeitig ist sie eine notwendige Investition in die Zukunft: Die Strecke Hamburg–Berlin zählt zu den am stärksten belasteten Korridoren Deutschlands und ist von zentraler Bedeutung für den Güterverkehr aus Ostdeutschland und Osteuropa Richtung Hamburger Hafen.
Bis April 2026 erneuert die DB auf der Achse unter anderem:
- über 165 Kilometer Gleise
- fast 250 Weichen
- moderne Stellwerkstechnik und Signalanlagen
- neue Bahnfunk-Masten für das künftige FRMCS-System
Mit den vorbereiteten Umleitungen, zusätzlichem Materialeinsatz und enger Abstimmung mit allen Partnern sorgt DB Cargo auch während der Sanierungsphase für verlässliche Lieferketten. Gleichzeitig wird die Achse Hamburg–Berlin durch die Modernisierung spürbar leistungsfähiger und bietet künftig noch bessere Voraussetzungen für einen starken Schienengüterverkehr.

DB modernisiert die Strecke Hamburg–Berlin: 9 Monate Bauzeit, neue Gleise und Weichen, Ersatzverkehr sowie modernisierte Bahnhöfe und Stellwerke.