DB Cargo fragt: Transportlogistiker Uwe Clausen

DB Cargo fragt: Transportlogistiker Uwe Clausen

Der Leiter des Instituts für Transportlogistik der TU Dortmund plädiert für den eigenen Gleisanschluss.

Welche Bedeutung haben eigene Gleisanschlüsse heute für Industrieunternehmen?
Gleisanschlüsse sind für viele Industrien ein bedeutender Bestandteil der Firmenstrategie. Kleinere Gleisanschlüsse sind dagegen, wie wir aus Projekten – wie zum Beispiel der Vernetzung der Gleisanschließer in ERFA-Gruppen (Erfahrungsaustauschgruppen) – wissen, teilweise überlastet durch schwierige Rahmenanforderungen. Da aber vielfach Interesse besteht, ist es gut, dass in der „Gleisanschluss-Charta“ und im „Masterplan Schienengüterverkehr“ wichtige Maßnahmen angestoßen wurden.

Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen ist Leiter des Instituts für Transportlogistik der TU Dortmund.
Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen ist Leiter des Instituts für Transportlogistik der TU Dortmund.


Welche Zukunft hat der eigene Gleisanschluss?
Neben der großen Bedeutung für den Montan-, Automobil- und Chemiebereich ist zu erkennen, dass auch Speditionen Gleisanschlüsse (aus)bauen. Der Zugang zur Schiene und damit de facto zu mehreren Transportmodi bringt einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Für moderne Logistikketten muss es bei der Digitalisierung, dem vorauseilenden Informationsfluss und der Nachhaltigkeit vorangehen, aber in all diesen Feldern wird gearbeitet.

Was sollte die neue Gleisanschlussförderung leisten?
Sie muss einfacher und schneller von Industrie- und Logistikunternehmen ohne umfangreiche Vorerfahrung im Eisenbahnbereich genutzt werden können. Der Fokus muss auf den logistisch sinnvollen Investitionen, das heißt der Modernisierung mit Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen, liegen.