Wagon Intelligence: mehr Transparenz im Schienengüterverkehr

Wagon Intelligence: mehr Transparenz im Schienengüterverkehr

Gerrit Koch to Krax, Projektleiter Wagon Intelligence bei DB Cargo, und sein Team machen unsere Güterwagen zukunftssicher.

Für den künftigen Güterverkehr auf der Schiene setzt DB Cargo auf Wagon Intelligence. Was steckt dahinter?
Wagon Intelligence (WI) ist Teil unseres Automatisierungs- und Digitalisierungs-Programmes AAD, mit dem wir DB Cargo fit für die Zukunft machen. Das Projekt ermöglicht es, Daten zu den Transporten zu generieren, auszuwerten und nutzbar zu machen. Grundlage dafür ist die aktuell laufende Ausrüstung unserer Güterwagen mit Sensorik und Telematik. Das Thema ist facettenreich und bietet künftig viele Anknüpfungspunkte für weitere Entwicklungen. Grundsätzlich müssen wir gewonnene Daten tiefer in unseren Systemen integrieren. So können beispielsweise Disponenten in Echtzeit entscheiden und handeln. Das spart Zeit.

Was haben denn Kundinnen und Kunden davon, wenn Sie Güterwagen digital ausrüsten?
Die WI-Daten sorgen für eine größere Transparenz zwischen einzelnen Verkehren, so sind nachgelagerte Logistikprozesse einfacher zu steuern. Davon profitieren Kunden ebenso wie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Beispielsweise steuern wir die Zuläufe präziser und können berücksichtigen, ob ein Kundenanschluss gerade Kapazitäten für weitere Wagen hat. Der konkrete Einsatz der WI-Daten hängt von einigen Fragen ab: Wie gestalten sich die Logistikprozesse der Kundinnen und Kunden? Welche Rolle spielt der Standort der Fracht? Wie findet der Umschlag statt? Mit WI können wir die Qualität in der Sendungsverfolgung verbessern. Die Information aus WI bildet eine Grundlage für die eServices in link2rail. Erfahren Sie hier mehr zu unserer digitalen Plattform link2rail.

Was muss gemacht werden, um die Wagen umzubauen? Was genau wird installiert?
Die Ausrüstung hängt von der Branche und vom Kundenbedarf ab. Grundsätzlich statten wir alle Wagen mit einem Telematik-Basisgerät aus, das eine Kommunikationseinheit, eine Stromversorgung über ein Solarpanel sowie GPS und Stoßsensorik enthält. Das Solarpanel benötigen wir, um Informationen alle zehn Minuten senden zu können. Abhängig von der Flotte rüsten wir Wagen mit einer Voll-/Leer-Sensorik aus, um zum Beispiel Leerwagen schneller zu disponieren. Und schließlich versehen wir einige Wagen mit Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren. Das ist zum Beispiel für Coiltransporte wichtig, um die Korrosionsgefahr zu minimieren. Bis heute haben wir über 60.000 Wagen digital ausgerüstet.


Gerrit Koch to Krax ist Projektleiter Wagon Intelligence bei DB Cargo. Quelle: DB Cargo

Wie funktioniert WI im Alltag?
Über eine eigens entwickelte App werden die Wagen und das montierte Telematikgerät miteinander gekoppelt. Anschließend werden die Wagendaten über das Mobilfunknetz in die DB Cloud übertragen. Dort werden sie zusammen mit anderen Geschäftsdaten zum Wagentyp und Zustand angereichert. Diese Daten gewinnen wir aus unseren Bestandssystemen, wie zum Beispiel den Dispositions- oder Instandhaltungssystemen. Die relevanten Daten aus dem Tagesgeschäft bündeln wir im Bereich Assets & Technology der DB Cargo zentral an einer Stelle im sogenannten Asset Intelligence Center (AIC). Mit der Funktion Track & Trace aus link2rail können bedarfsorientiert Statusmeldungen und die Trackinghistorie eingesehen werden. Die Daten können per API (Application Programming Interface) in externe Systeme integriert, mit den Informationen des Kunden verknüpft und so für Folgeprozesse genutzt werden. Das erleichtert die Steuerung der Logistikkette und reduziert den Aufwand für alle Prozessbeteiligten.

Wie nutzen Sie die WI-Daten bei DB Cargo intern?
WI-Daten und die digitale Transformation helfen uns, interne Prozesse zu verbessern. Sensorik- und Telematik-Lösungen setzen wir beispielsweise in der Disposition und im Kundenservice ein. Analysetools helfen unseren Verkehrsplanern, Verkehre der Vergangenheit zu betrachten und daraus resultierend für die Zukunft zu optimieren.

Funktioniert die Übertragung auch in anderen Ländern?
Wir sind über die Grenzen hinweg in Europa unterwegs und verfügen über alle Informationen zum Standort der Wagen. Das erleichtert die logistische Planung für die Kunden.

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Gerrit Koch to Krax

Projektleiter Wagon Intelligence, DB Cargo