Wie die Gurken von Kühne mit EVplus auf die Schiene kommen

Wie die Gurken von Kühne mit EVplus auf die Schiene kommen

Wir transportieren Konsumgüter so flexibel wie der Lkw – nur nachhaltiger.

Kühne ist heute eines der größten Unternehmen für Feinkost in Europa. Fester Bestandteil der fast 300-jährigen Firmengeschichte: kühner sein. Und so verwundert es nicht, dass das Traditionsunternehmen jetzt auch sein gesamtes Transportkonzept auf den Kopf stellt. Die Zielsetzung dabei: Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Das Ergebnis ist beinahe zwangsläufig: die Gurken von Kühne müssen auf die Schiene. Klaus Falinski, Leiter Logistik bei der Carl Kühne KG und Mitglied im Nachhaltigkeitsteam von Kühne, ist der Treiber hinter dem Richtungswechsel mit dem Projektnamen „Jim Knopf“. Zu den Beweggründen sagt der Vollblutlogistiker: „Gerade finden in der Gesellschaft die wichtigen Veränderungsprozesse und ein grundsätzliches Umdenken statt. Und nach fast vier Jahrzehnten in der Logistik habe ich den Eindruck, dass man jetzt in Unternehmen tiefgründig über das Thema Nachhaltigkeit nachdenkt und neue Wege gehen wird.“

Bereits 1903 brachte Kühne die ersten eingelegten Gewürzgurken in Deutschland auf den Markt. Quelle: Oliver Tjaden


Nachhaltigkeit als Treiber der Logistik

Zwar gab es bereits Anfang der 2000er-Jahre bei Kühne Versuche, Verkehre auf die Schiene zu verlagern, aber erst mit dem Door-to-door-Produkt EVplus ist die Schiene auch im Konsumgüterbereich ein echter Konkurrent zum reinen Lkw-Verkehr geworden. Denn EVplus kombiniert die Vorteile des Einzelwagennetzes mit der Flexibilität der Straße. „Der ganz große Vorteil von EVplus ist ja, ich komme flexibel auf die Bahn auch ohne eigenen Gleisanschluss“, sagt Klaus Falinski. „EVplus ist quasi der eigene Gleisanschluss ohne eigenen Gleisanschluss.“ Besonders im Konsumgüterbereich sind eigene Zugangspunkte zum Schienennetz oftmals rar. „Mit EVplus bietet DB Cargo nicht nur den Transport über Schiene und Straße an, sondern organisiert gleich den kompletten Logistikprozess von Tür zu Tür – inklusive des erforderlichen Equipments und das im Nachtsprung“, erläutert Stephanie Reinert, Leiterin Konsumgüter bei DB Cargo.

Das DUSS-Terminal Köln-Eifeltor liegt im logistischen Zentrum Europas. Quelle: Oliver Tjaden


EVplus: geeignet für sensible Ware

Das funktioniert auch, weil Logistiker wie Klaus Falinski durchaus kritisch das Prinzip einer ganzen Branche infrage stellen: Müssen Konsumgüter wie Konserven – also nicht verderbliche Waren – wirklich binnen wenigen Stunden im Regal stehen? „Welche Geschwindigkeit braucht mein Produkt? Selbst im Konsumergüterbereich muss nicht alles innerhalb von acht Stunden am Ziel sein“, plädiert Klaus Falinski für die Schiene und EVplus. Für den studierten Wirtschaftsingenieur und Kühne ist das Thema Zuverlässigkeit viel wichtiger. Das betrifft die geplanten Abfahrts- und Ankunftszeiten von einem auf den anderen Tag genauso wie die Verladung der stoßempfindlichen Ware. Während der Testphase war eigens ein Verladeberater von DB Cargo bei Kühne vor Ort, um den sicheren Transport der Ware zu gewährleisten. Anfängliche Bedenken, der Rangier- oder Bremsstoß könnte die Ware beschädigen, konnten schnell widerlegt werden – die Ware kommt unversehrt beim Empfänger an.

Die beladenen Wechselbrücken werden im Terminal auf die Schiene verladen. Quelle: Oliver Tjaden


Entwicklungspotenzial für Kühne und DB Cargo

Klaus Falinskis Ausblick: „Wir haben noch viele Ideen für die Schiene und warten nur darauf, dass DB Cargo noch weitere Lanes für EVplus bereitstellt.“ Kühne hat mit ersten Lebensmitteltransporten im Intercompany-Verkehr zwischen den Werken Straelen, Hagenow und Berlin gestartet und kann dabei perfekt die EVplus-Verbindungen Köln–Hamburg, Berlin–Hamburg sowie Berlin–Köln nutzen. Nun sollen weitere Verbindungen folgen und die Zusammenarbeit intensiviert werden, perspektivisch auch gerne über die Ländergrenzen hinaus. „Bei diesen Transporten werden bis zu 27 Tonnen Zuladung geladen, was einen zusätzlichen positiven Effekt auf die Umwelt hat. Damit wird unser Ziel zu einer grünen Logistik nachhaltig unterstützt“, ergänzt Falinski.

Nutzen auch Sie das Potenzial von EVplus

  • Unsere digitale Informationsveranstaltung mit dem Schwerpunkt EVplus am 4. Mai 2021, 09:00 – 10:00 Uhr.
  • Mit unserem Einzelwagenprodukt EVplus starten wir weiter durch: Der Door-to-door-Service bekommt in diesem Jahr Zuwachs – sieben neue Verbindungen kommen dazu. Das Ergebnis: ein Netzwerk, mit dem wir nach und nach die wichtigen Wirtschaftsregionen Deutschlands im Nachtsprung miteinander verbinden – auch für Kunden ohne Gleisanschluss.

Nehmen Sie jetzt Kontakt mit unserem Experten auf.

Stephanie Reinert

Leiterin Konsumgüter, DB Cargo