Porsche baut die nachhaltigen Transporte für Fertigfahrzeuge weiter aus: Der Sportwagenhersteller setzt nun auch bei den Verkehren zwischen Kornwestheim und dem Exporthafen Bremerhaven auf Ganzzüge von DB Cargo Logistics. Bislang transportiert DB Cargo Porsche-Neufahrzeuge auf der Schiene vom Werk Leipzig zu den beiden Seehäfen Emden und Bremerhaven sowie von Kornwestheim nach Emden. Seit Februar 2020 fahren zusätzlich Porsche-Züge ab Kornwestheim, der Drehscheibe für das Werk im benachbarten Zuffenhausen, nach Bremerhaven.
Neuer vollelektrischer Sportwagen
Hintergrund für den Neuverkehr ist unter anderem der neue Porsche Taycan. Im September 2019 stellte das Unternehmen seinen ersten vollelektrischen Sportwagen vor und begann in einer neuen Fabrik im Werk Zuffenhausen mit der Produktion. Die Nachfrage der Kunden und die Anforderungen an die Distribution der Fahrzeuge hatten neue Transportlösungen verlangt. „Wir haben den Verkehr Kornwestheim-Bremerhaven auf die Schiene verlagert. Damit verbessern wir unsere Prozesse und leisten einen weiteren Beitrag zur CO2-Reduzierung“, erläutert Johannes Copony, Leiter Logistikplanung Markt bei der Porsche AG. „Für das steigende Volumen bieten sich die Direktzüge bei DB Cargo an, mit denen sich die Transporte in der erforderlichen Geschwindigkeit abwickeln lassen. Die Direktverladung auf die Wagen verkürzt die Standzeit der Fahrzeuge, reduziert so den Flächenbedarf in Kornwestheim und dank Naturstrom sind die Transporte zudem CO2-neutral.“
Der Taycan ist der erste rein elektrische Sportwagen von Porsche. Quelle: Porsche AG
Ganzheitliches Transportkonzept zu den Exporthäfen
„Mit den neuen Verkehren für den Taycan haben wir Porsche ein Gesamtkonzept für Transporte nach Bremerhaven und Emden vorgelegt“, sagt Timo Geißinger vom Sales & Operations Center Finished Vehicles bei DB Cargo Logistics. Seit Februar 2020 fahren wöchentlich drei Ganzzüge von Kornwestheim in Richtung Norden – mit jeweils rund 25 Wagen und insgesamt etwa 250 Autos an Bord. In Osnabrück werden die Züge nach Bestimmungshäfen getrennt und weitergeführt. Auf dem Rückweg geht es zusammen als Ganzzug wieder nach Kornwestheim.
DB Cargo Logistics bietet Porsche eine Transportlösung mit großer ökologischer Wirkung. Schließlich verwendet der Logistiker bei der Traktion ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien. „Porsche nutzt bereits seit 2017 an seinen Produktionsstandorten ausschließlich Naturstrom und hat sich seit 2018 auch beim Bahntransport für regenerativen Strom – das Produkt DBeco plus – entschieden“, so Copony. „Damit leistet Porsche einen weiteren Beitrag zur Verringerung seines ökologischen Fußabdrucks, schließlich ist das Thema Nachhaltigkeit fest in der Unternehmensstrategie verankert.“
Porsche Neufahrzeuge verlassen zu rund 75 Prozent die Werke per Bahn – verstärkt jetzt auch ab Kornwestheim. Quelle: Porsche AG
Auf dem Weg zur „Zero Impact Factory“
Daneben unternimmt der Sportwagenhersteller eine Vielzahl von Maßnahmen, um sein Ziel der „Zero Impact Factory“, einer Produktion ohne Auswirkungen auf die Umwelt, zu erreichen. Neben der CO2-neutralen Produktion achtet das Unternehmen heute auch bei den von Zulieferern bezogenen Bauteilen, wie beispielsweise den Batteriezellen, auf deren CO2-neutrale Herstellung. Im Rahmen des Projekts „Green Logistics“ reduziert Porsche zudem die in Zusammenhang mit der Logistik verursachten CO2-Emissionen. Mittelfristig möchte Porsche den schon heute hohen Anteil an klimaneutralen Bahntransporten ausbauen: 2020 verlassen rund 82 Prozent aller Neufahrzeuge die Porsche-Werke per Bahn. Seit Anfang 2018 wickelt das Unternehmen seine Schienentransporte vollständig CO2-frei ab und hat allein 2019 fast 2.100 Tonnen des klimaschädlichen Gases im Jahr gegenüber dem klassischen Schienentransport vermieden. Im Vergleich dazu wären 2019 etwa 17.600 Tonnen des Klimagases freigesetzt worden. Allerdings kommt Porsche auch künftig nicht ganz ohne Lkw-Verkehre aus. „Die Straße bietet unter bestimmten Rahmenbedingungen unverzichtbare Vorteile gegenüber der Schiene. Lkw sind bei Lade- und Anlieferstellen ohne Gleisinfrastruktur flexibel und schnell umsetzbar“, erläutert Copony. „Und auch auf der letzten Meile, bei der Belieferung der Porsche-Zentren, kann die Straße nicht durch die Schiene ersetzt werden.“ Aber auch bei den Straßentransporten sorgt Porsche durch kontinuierliche Optimierungen dafür, dass das beste und nachhaltigste Konzept zum Einsatz kommt.
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